Grüner Star

Der Grüne Star, in der Fachsprache als Glaukom bezeichnet, beschreibt eine Gruppe von Erkrankungen, denen eine Erhöhung des Augeninnendrucks zur Grunde liegt.  Dies kann zu einer krankhaften Veränderung beziehungsweise zu einem Absterben des Sehnervs und damit schlimmstenfalls zu einer Erblindung führen.

Der Grüne Star kann an beiden Augen auftreten, in der Regel zeitversetzt.

Die Krankheit Grüner Star verläuft schmerzfrei. Die ersten Symptome treten erst im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung auf, das heißt bei bereits irreversibler Schädigung des Sehnervs.  Aus diesem Grund ist eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung sinnvoll. Es kommt zu einer Einschränkung des Gesichtsfeldes. Bestimmte Objekte in der Umgebung können nicht mehr wahrgenommen werden.

Der Augeninnendruck wir durch das Kammerwasser aufgebaut, der Abfluss reguliert den Druck. Das Kammerwasser umfließt und benetzt die Augenlinse. Durch die Pupille strömt es in die Vordere Kammer des Auges zwischen Regenbogenhaut und Hornhaut, wo es ebenfalls benetzend wirkt. Im Winkel zwischen Hornhaut und Regenbogenhaut fließt der größte Teil ab und gelangt in den allgemeinen Blutkreislauf. Um das Auge mit Nährstoffen zu versorgen, wird Blut in das Auge gepumpt. Bei erhöhtem Augeninndruck vermindert sich die Blutversorgung. Dies führt zur Schädigung des Sehnervs.

Die Basisuntersuchung um ein Glaukom zu diagnostizieren ist die Messung des Augeninnendruckes, der zwischen 10 und 20 mmHg liegen sollte. Diese bezeichnet man als Tonometrie. Die Genauigkeit der Messung wird durch die Dicke der Hornhaut beeinflusst, ist diese dicker als normal werden zu hohe Werte für den Augeninnendruck gemessen, ist sie dünner werden zu niedrige Werte gemessen. Die Hornhautdicke lässt sich durch eine Untersuchung, die als Pachymetrie bezeichnet wird, bestimmen. Dabei handelt es sich um eine Ultraschall- oder Laseruntersuchung.

Die zentrale Untersuchung ist  die Augenspiegelung (Funduskopie, Ophthalmoskopie). Auf diesem Wege kann die Netzhaut und der Sehnerv beurteilt werden. Dies erfolgt durch die sogenannte Spaltlampenuntersuchung, ein mikroskopisches Verfahren.

Die genauere Untersuchung des Sehnervs ist durch die Heidelberg Retina Tomographie (HRT) und die optische Kohärenztomographie möglich.

Bei der HRT wird der Sehnervkopf (Papille) dreidimensional mit Hilfe eines Lasers vermessen. Bei der OCT wird der Sehnervkopf, ebenfalls mit einem Laser, gescannt. Die Schichtdicke und räumliche Verteilung der Nervenfasern könne bestimmt werden.

Ist die Krankheit grüner Star diagnostiziert, erfolgt eine regelmäßige Untersuchung des Gesichtsfeldes (Perimetrie). Dabei wird festgestellt in welchem Umfang die optische Wahrnehmung der Umgebung eingeschränkt ist und wie sich diese im zeitlichen Verlauf verändert.

Der Verlauf einer Glaukomerkrankung ist chronisch und nicht reversibel. Der erhöhte Augeninnendruck kann medikamentös, durch Gabe von Augentropfen, gesenkt werden. Das Fortschreiten der Erkrankung kann durch diese Maßnahme verlangsamt beziehungsweise gestoppt werden. Ist diese Behandlung nicht erfolgreich, kann auch durch verschieden operative Eingriffe der Abfluss des Kammerwassers verbessert werden und so Augeninnendruck gesenkt werden.

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